Nur
ein Teil aus dem von mir häufig behandelten Gebiet der „Christlichen Wahrheit“
wird hier behandelt. Es geht nicht um die Wahrheit der Nachfolger Jesu, sondern
es soll versucht werden, die Wahrheit Jesu selbst zu betrachten. Dabei
ist eine Voraussetzung zu beachten. Die Wahrheit Jesu an sich ist für
mich unantastbar. Sie ist immer gegeben, denn ohne sie würde mein
eigener Glaube sein Fundament verlieren. Seine Wahrheit ist nicht durch eine
halbe Wahrheit zu ersetzen, denn das wäre eine ganze Lüge! Er wird auch nicht
mit anderen Religionsstiftern wie Mohammed verglichen. Er steht für mich weit
darüber. Der Titel des Blogs „Grenzen Jesu“ ist streng wörtlich gemeint und
unter der Voraussetzung seiner unbedingten Wahrheit zu sehen. Die menschlichen
Grenzen Jesu, als er auf dieser Erde lebte, werden betrachtet. Es ist eine
Ermutigung für mich, dass diese Grenzen in den Evangelien nicht unterdrückt
werden, sondern als etwas ganz Selbstverständliches ihren Berichten zu
entnehmen sind. Innerhalb dieser Grenzen hat er mit seinem Glauben die
Realität verändert. Der Glaube schaut auf die Dinge, die entstehen, aber
nicht auf die Realität, die in der Gegenwart noch bedrückend sein kann. Diese
Realität nämlich wird durch den Glauben, der alle Widerstände zum Guten
wandelt, selbst zur Lüge. Hatte Jesus Fehler und unterlag er Irrtümern?
Diese Frage will ich versuchen, ganz behutsam zu beantworten. Seine Naherwartung
macht einen sehr wichtigen Teil der Erörterungen aus. Albert Schweitzer hat aus
Matthäus 10,23 gefolgert, dass Jesus ein „Erscheinen des überirdischen
Menschensohnes in Aussicht" stellte, „ohne daß die nachfolgenden
Ereignisse ihm darin recht gaben" (Schweitzer, Aus meinem Leben und
Denken, Bern 1931, 6). Damit gebe ich mich nicht kampflos zufrieden!
Das
wird im groben Überblick der Inhalt meiner Ausführungen sein.